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Sibylla Schwarz (1621–1638)
Was passiert, wenn moderne Kunst auf barocke Dichtung trifft? Davon erzählt die Graphic Novel «Sibylla», die Max Baitinger zu Ehren des 400. Geburtstages der Lyrikerin Sibylla Schwarz herausgebracht hat. Auf einfühlsame Weise vermischt der Künstler Elemente von Sibyllas Leben und ihrer Poesie zu einem anspruchsvollen Gesamtkunstwerk. Baitinger legt Sibylla in seiner Graphic Novel keine Worte in den Mund, sondern lässt Zeilen aus ihrer eigenen Dichtung respektvoll als Zitate für sich sprechen. Auf diese Weise ergänzen sich Sibyllas barocke Dichtung mit seinen modernen Zeichnungen und schaffen einen ganz neuen Blick auf sie und ihre Poesie.
Copyright © Max Baitinger – Reprodukt Frieden findet Sibylla in ihrer Kunst, ein Ort der Musen, der in ihren Augen ganz klar auch «dem weiblichen Geschlecht» jederzeit offensteht. In Baitingers Graphic Novel ist dieser Ort der Kunst ein antik anmutender Raum voller Ruhe und Schönheit, ein richtiges Idyll, das Sibylla Schutz vor der Realität des Krieges bietet. So ist es nicht verwunderlich, dass in dieser Sphäre auch das Unmögliche möglich werden kann. Die Kunst dient als Brücke zwischen den Zeiten und wird zu einem Ort, wo sich der Zeichner Max Baitinger und die Dichterin Sibylla Schwarz begegnen können.
Anmerkung zu den Zitaten: Alle Zitate des Gedichts Ein Gesang wider den Neid stammen aus dem Lyrikband Ich fliege Himmel an mit ungezähmten Pferden. Im ersten Zitat heisst es wortwörtlich «mein schlechtes Schreiben» – die moderne Übersetzung zu «schlicht», wie es im Lyrikband vorgeschlagen wird, wurde stillschweigend übernommen.
Bild: www.commons.wikimedia.org aus "Deutsche Poëtische Gedichte. 1650". Autor unbekannt.
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Frauen der Künste
Sibylla Schwarz
Januar 2022