Judith Stadlin ist Schriftstellerin, Spoken-Word-Performerin, Theaterfrau, Regisseurin, Schauspielerin, Bühnentänzerin und Choreographin. Sie spielt mit dem Wort wie keine andere, ja sie ist eine regelrechte Wortakrobatin, die von sich sagt: «Die Bühne ist meine Heimat». Das passt haargenau, denn ihre Texte müssen laut gelesen werden, damit Melodie und Ton so richtig zur Geltung kommen. Der Humor ist ein weiteres Element, welches sich durch die Texte von Judith Stadlin zieht, so zum Beispiel in «Die Welt ist eine Kuhgell». Dieser Band versammelt in sechs losen Kapiteln unterhaltsame Texte, alle aus dem Alltag gegriffen. Es beginnt mit dem Versuch, das Publikum und die Leserschaft möglichst korrekt zu begrüssen. Wie macht man dies nun am besten? «Liebe zu begrüssende Leserinnen, liebe zu begrüssende Leser, kurz: liebe zu begrüssende Lesende!» Die Erzählerin treibt das Spiel weiter und wendet sich an Unbekannte, Bekannte, Damen und Herren, an Väter, Zweiväter, Mütter, Halbmütter, Nichtmütter, immer mit dem Zusatz «zu begrüssende». Kurz: es wird absurd und immer lustiger. Sie treibt das Spiel auf die Spitze, ohne respektlos zu sein. Vielmehr liegt in dieser Absurdität ein Spiegel für alle Leserinnen und Leser, der uns die Frage stellen lässt, in welche Richtung wir gehen wollen.
Auftritt von Judith Stadlin im Rahmen von «Freitags Frauen» am Freitag, 25. August 2023, 19.30, *ALTEFABRIK
Wir möchten Frauen und ihrem künstlerischen Werk mehr Präsenz einräumen und ihr Schaffen sichtbarer gestalten. Dabei geht es in erster Linie um ihr Werk, welches in Form eines Porträts auf unserer Webseite beschrieben und interpretiert wird. Ab Januar 2024 hat das bestehende Format «Frauen der Künste» eine Ausweitung auf den Bereich der Wissenschaften erfahren. Den neusten Beitrag zu «Frauen der Künste und der Wissenschaften» präsentieren wir am ersten Freitag des Monats im Newsletter und auf unserer Webseite.