Jane Goodall ist weltweit als Primatenforscherin bekannt. Anfang der 1960er-Jahre begann sie mit der Verhaltensforschung von Schimpansen im Gombe-Stream-Nationalpark in Tansania. Ihre wichtigste Entdeckung ist, dass Schimpansen Werkzeuge herstellen und benutzen. Dies wurde bis zu diesem Zeitpunkt einzig den Menschen zugeschrieben und veränderte die Sicht auf die Menschenaffen grundlegend.
Die Lebensgeschichte von Jane Goodall ist unglaublich: Geboren 1934 in London erfüllte sie sich schon früh ihren Traum und reiste mit dem Schiff nach Afrika. In Kenia lernte sie den Paläoanthropologen Louis Leakey kennen, welcher sie als Sekretärin und Assistentin anstellte. Auf seinen Wunsch hin, begann sie im Alter von 26 Jahren im afrikanischen Dschungel das Verhalten der Schimpansen zu beobachten und zu dokumentieren. Begleitet wurde sie von ihrer Mutter, welche sie stets unterstützte. Es vergingen jedoch Monate, bis sich die ersten Schimpansen beobachten liessen. Neben Dian Fossey (Gorillas) und Birutė Galdikas (Orang-Utans) ist Jane Goodall eine von drei Frauen, die zur gleichen Zeit Langzeitstudien über Menschenaffen begann. Die Forscherinnen erhofften sich davon Rückschlüsse auf die Evolution des Menschen. Dabei war das Beobachten der Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum entscheidend. In allen drei Studien konnte «menschliches» Handeln festgestellt werden, wie Werkzeuggebrauch oder soziales Verhalten.
Im April 2024 wurde Jane Goodall 90 Jahre alt. Wer glaubt, die berühmteste Schimpansenforscherin habe sich längst zur Ruhe gesetzt, der irrt. Unermüdlich setzt sie sich für die Natur ein. Ihr war es stets wichtig, die Schimpansen, und auch deren Umfeld zu schützen. Sprich, den Lebensraum der Tiere zu erhalten und mit den Menschen vor Ort zusammenzuarbeiten. Was brauchen die Einwohnerinnen und Einwohner rund um die Schutzgebiete, um sich besser versorgen zu können, ohne die Wälder abzuholzen? Wie kommen Wilderer an Geld, ohne sich an den Tieren zu vergreifen? Im Austausch mit der lokalen Bevölkerung gelang es ihr, den Lebensraum der Schimpansen wieder etwas zu vergrössern und die Menschen für den Schutz dieser Tiere zu sensibilisieren.
Heute ist Jane Goodall als wichtige Botschafterin und Umweltaktivistin weltweit unterwegs. Seit 2002 ist sie mit dem Projekt «Roots & Shoots» UN-Friedensbotschafterin und ruft Kinder und Jugendliche dazu auf, aktiv zu werden und sich für Menschen, Tiere und die Umwelt zu engagieren. Für ihre Arbeit erhielt Jane Goodall unzählige Preise und Auszeichnungen. Mit den Schimpansen wird sie immer verbunden bleiben, aber ihr Lieblingstier ist und bleibt der Hund.
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Wir möchten Frauen und ihrem künstlerischen Werk mehr Präsenz einräumen und ihr Schaffen sichtbarer gestalten. Dabei geht es in erster Linie um ihr Werk, welches in Form eines Porträts auf unserer Webseite beschrieben und interpretiert wird. Ab Januar 2024 hat das bestehende Format «Frauen der Künste» eine Ausweitung auf den Bereich der Wissenschaften erfahren. Den neusten Beitrag zu «Frauen der Künste und der Wissenschaften» präsentieren wir am ersten Freitag des Monats im Newsletter und auf unserer Webseite.