Von Rebekka Salm
Belletristik Erwachsene
Dies ist die Geschichte von Teresa und Mirco im Jahre 2022. Es ist aber ebenso eine Geschichte über Herkunft und Verwandtschaft, Kausalität und Zufall, über einen Unfall und einen Mord. Der Roman handelt auf der einen Seite von Teresas Mutter Susanne, ihrem Vater Frank, ihren Grosseltern Georg und Louise, aber auch von Mircos Mutter Muriel und seiner Grossmutter Emma. Mircos Vater ist unbekannt, seine Mutter Muriel bei einem Unfall verstorben. Mircos Grossmutter Emma machte sich im Jahre 1943 nach dem frühen Tod ihres Mannes Cees auf den Weg von ihrer Heimat Amsterdam in die Schweiz, um mit ihrer Patentante und deren Mann zu leben. Im Dorf mit den alten Eichen, in dem auch Teresas Grosseltern eine Metzgerei betreiben, trifft sie auf Bruno. Kapitelweise wechseln die einzelnen Erzählstränge, die Jahre und die Perspektiven. Rebekka Salm liefert Hinweise und Indizien; nach und nach erschliessen sich die Zusammenhänge zwischen Mircos und Teresas Familien, kommen Details über die einzelnen Personen ans Licht. Und dazwischen immer wieder der weisse Hase – als Kosename, Glücksbringer, Bild auf einer Schachtel. Vielleicht, weil wir wie Alice im Wunderland dem weissen Hasen durch die Geschichte folgen, vielleicht aber auch aus diesem Grund: «Wenn du wissen willst, wohin der Hase läuft, musst du wissen, aus welcher Richtung er gekommen ist.» (Seite 64, der Metzgermeister Georg, Teresas Grossvater). Eindrücklich zeigt Rebekka Salm in ihrem Roman auf, wie mit der Auseinandersetzung der Vergangenheit plötzlich neue Wahrheiten ans Licht kommen.
Stadtbibliothek Rapperswil-Jona, Daniela Maag
Moderierte Lesung mit der Autorin am Donnerstag, 20. Februar 2025, 19.30 Uhr im Fabriktheater.